Wenn ich hier so liege, auf den knarrenden Holztisch und verträumt in den Himmel blicke, sehe ich eine dicke Schicht von flauschigen Wolken, hinter denen sich schüchtern die leuchtenden Sterne verstecken... immer mehr funkelnde Punkte verschwinden hinter der weichen Mauer. Im gleichbleibenden Abstand durchzuckt ein heller Blitz die ruhige Nacht. Links in meinen Blickwinkel, raschelt das Laub eines großen, alten Baumes. Ansonsten hört man nur die Grillen beruhigend zirpen und den Fluss in der ferne gemächlich dahin fleißen. Immer mehr, versumpfe ich in der schwarz-blauen Sommernacht. Die Wolken bilden vor meinen Augen, verschiedene Figuren. Dort rechts sehe ich einen kleinen Schlüssel, wohl der, der das Schloss zu meinen Herzen knackt. So weit weg, ist er gut aufgehoben, für niemanden erreichbar. Meine Erinnerungen und Erlebnisse bleiben so sicher verschlossen, an einen Ort, der nur für mich zugreifbar ist. Manchmal öffne ich diese fast unberührte Truhe auch für besondere Menschen, meinen Freunden. Wenn sie mir zu schwer wird, weiß ich, das ich jeder Zeit, mein Herz bei diesen Freunden ausschütten kann und der Inhalt trotzdem nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Es ist ein angenehmes Gefühl, zu wissen, sich auf jemanden verlassen zu können. Langsam verwächst er wieder mit den Wolken, zusammen bilden sie eine große Hand, die ihre Finger in meine Richtung austreckt. Ich würde sie gerne berühren, strecke auch meine Hände aus, doch leider, kann ich sie nicht erreichen. Mit der Zeit bilden sich dünne Löcher in der so scheinbar dicken Festung. Immer öfter glitzern strahlende Sterne durch. Da, schon wieder einer... und dort eine kleine Sternschnuppe....still und heimlich wünsche ich mir, dass meine Elter zurück kommen, mich hier nicht mehr alleine lassen, doch das wird wohl nie geschehen.
Mittlerweile ist die ganze Wolkenwand verschwunden, nur noch die Sterne leuchten in der dunklen Nacht. Der große Mond scheint über alles zu wachen, auch über mich. Sieht so aus, als würde er mir etwas sagen wollen, doch er ist so wiet weg, ich kann ihn nicht verstehn. Immer nachdenklicher starre ich auf den großen, hellen Punkt, der so stolz am Himmel drohnt. Völlig unbewusst drehe ich meinen gedankenverlorenen Kopf zur Seite, in Richtung der großen Buche, deren Laub immer noch zufrieden raschelt. Da bemerke ich die zwei hellen Sterne, die mich fröhlich anlachen, ich glaube die strahlen vor Glück und ich grins zurück. Jetzt weiß ich, was der Mond vorher so still vor sich hin gemurmelt hat. Wenn man sich immer die schönsten und hellsten Flecken in der dunklen, düsteren Nacht sucht, ist das Leben nur halb so schwer, man kann lachen und fröhlich sein, obwohl man eigentlich am liebsten gar nicht mehr hier wäre. Man kann den Stress vergessen, der um einen rum tagtäglich geschieht und das Leben, einfach nur genießen. Denn es ist viel zu kurz um es einfach weg zu schmeißen. |
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